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Am dritten Tage, als sie zu beten aufgehört hatte, legte sie die Kleider ihres Gottesdienstes ab und legte ihre Prachtgewandung an.
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Nachdem sie sich so herrlich geschmückt und den alles erschauenden Gott und Retter angerufen hatte, nahm sie die beiden Zofen zu sich,
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auf deren eine sie sich stützte als eine vornehme Frau,
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während die andere hinter ihr herging und ihr die Schleppe trug.
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Und sie selbst strahlte im vollen Glanz ihrer Schönheit, und ihr Antlitz war heiter und liebreizend, aber ihr Herz war beklommen vor Angst.
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Nachdem sie nun alle Türen durchschritten hatte, trat sie vor den König. Dieser saß auf dem Throne seines Königreiches und war mit seiner ganzen Prachtgewandung angetan, ging mit Gold und Edelsteinen bedeckt und furchterweckend anzusehen.
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Als nun der König sein von Hoheit strahlendes Angesicht erhob, blickte er sie mit dem höchsten Zorn an. Da fiel die Königin zu Boden, verfärbte sich infolge einer Ohnmacht und lehnte sich auf den Kopf der Zofe, die vor ihr her ging.
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Da wandelte Gott den Sinn des Königs zur Sanftmut um; von Angst befallen, sprang er von seinem Thron herab und nahm sie in seine Arme, bis sie wieder zu sich kam. Dabei redete er ihr freundlich zu mit den Worten:
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»Was ist dir, Esther? Ich bin dein Bruder; fasse Mut: du sollst nicht sterben!
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Unsere Verordnung gilt ja nur im allgemeinen; komm her!«
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Hierauf erhob er seinen goldenen Stab, legte ihn ihr auf den Nacken, umarmte sie und sagte: »Sprich dich gegen mich aus!«
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Da sagte sie zu ihm: »Als ich dich erblickte, o Herr, warst du mir wie ein Engel Gottes, und mein Herz erschrak aus Furcht vor deiner Herrlichkeit; denn du bist bewundernswert, o Herr, und dein Angesicht ist voller Anmut!«
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Während sie aber so redete, fiel sie aufs neue ohnmächtig nieder.
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Der König geriet in Aufregung, und seine ganze Dienerschaft sprach ihr zu.