Gottes Neue Bibel

Das Buch Jesus Sirach

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 25 -

Dokumente der Weisheit zu verschiedenen Themen

1
Drei schöne Dinge sind, die Gott und den Menschen wohl gefallen;
2
wenn Brüder eins sind, und die Nachbarn sich liebhaben, und Mann und Weib miteinander wohl umgehen.
3
Drei Stücke sind, denen ich von Herzen feind bin, und ihr Wesen verdrießt mich übel:
4
wenn ein Armer hoffärtig ist, und ein Reicher gern lügt, und ein alter Narr ein Ehebrecher ist.
5
Wenn du in der Jugend nicht sammelst, was willst du im Alter finden?
6
O wie fein steht's, wenn die grauen Häupter weise und die Alten klug
7
und die Herren vernünftig und vorsichtig sind!
8
Das ist der Alten Krone, wenn sie viel erfahren haben; und ihre Ehre ist, wenn sie Gott fürchten,
9
Neun Stücke sind, die ich in meinem Herzen hoch zu loben halte, und das zehnte will ich mit meinem Munde preisen:
10
ein Mann, der Freude an seinen Kindern hat. Wer erlebt, daß er seine Feinde untergehen sieht.
11
Wohl dem, der ein vernünftig Weib hat! Und wer mit seinem Reden keinen Schaden tut, und wer nicht dienen muß denen, so es nicht wert sind.
12
Wohl dem, der einen treuen Freund hat! Wohl dem, der klug ist! Und der da lehrt, da man's gern hört.
13
O wie groß ist der, so weise ist!
14
Aber wer Gott fürchtet, über den ist niemand;
15
denn die Furcht Gottes geht über alles.
16
Wer dieselbe festhält, wem kann man den vergleichen?
17
Es ist kein Weh so groß als Herzeleid.
18
Es ist keine List über Frauenlist.
19
Es ist kein Lauern über des Neidharts (a) Lauern.
20
Es ist keine Rachgier über der Feinde Rachgier.
21
Es ist kein Kopf so listig wie der Schlange Kopf, und ist kein Zorn so bitter wie Frauenzorn.
22
Ich wollte lieber bei Löwen und Drachen wohnen denn bei einem bösen Weibe.
23
Wenn sie böse wird, so verstellt sie ihre Gebärde, und wird so finster wie ein schwarzer Sack.
24
Ihr Mann muß sich ihrer schämen; und wenn man's ihm vorwirft, so tut's ihm im Herzen weh.
25
Alle Bosheit ist gering gegen der Weiber Bosheit; es geschehe ihr, was den Gottlosen geschieht.
26
Ein schwatzhaftes Weib ist einem stillen Mann wie ein sandiger Weg den Berg hinauf einem alten Mann.
27
Laß dich nicht betrügen, daß sie schön ist, und begehre ihrer nicht darum.
28
Wenn das Weib den Mann reich macht,
29
so ist da eitel Hader, Verachtung und große Schmach.
30
Ein böses Weib macht ein betrübtes Herz, trauriges Angesicht und Herzeleid.
31
Ein Weib, an dem der Mann keine Freude hat, die macht ihn verdrossen zu allen Dingen.
32
Die Sünde kommt her von einem Weibe, und um ihretwillen müssen wir alle sterben.
33
Wie man dem Wasser nicht Raum lassen soll, also soll man einem bösen Weibe seinen Willen nicht lassen.
34
Will sie dir nicht zur Hand gehen, so scheide dich von ihr.

Fußnoten

(a)25:19 Neiders