Gottes Neue Bibel

Das Buch Jesus Sirach

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 17 -

Von der Schöpfung und der Gunst Gottes für den Menschen. Eine Ermahnung, sich Gott zuzuwenden

1
Gott hat den Menschen geschaffen aus Erde,
2
und machte ihn wieder zu Erde,
3
und bestimmte ihnen die Zeit ihres Lebens, und gab ihnen Macht über das, was auf Erden ist, und kleidete sie mit Kraft nach ihrer Art, und schuf sie nach seinem Bilde.
4
Er gab ihnen, daß alles Fleisch sie fürchten mußte, und sie herrschen sollten über Tiere und Vögel.
5
Er gab ihnen Vernunft, Sprache, Augen, Ohren und Verstand und Erkenntnis,
6
und zeigte ihnen beides, Gutes und Böses;
7
und hat sein Auge sonderlich auf sie gerichtet
8
ihnen zu zeigen seine große Majestät, daß sie loben sollen seinen heiligen Namen, und erzählen seine großen Taten.
9
Er hat sie gelehrt und ihnen ein Gesetz des Lebens gegeben.
10
Er hat einen ewigen Bund mit ihnen gemacht und seine Rechte offenbart.
11
Sie haben mit ihren Augen seine Majestät gesehen und mit ihren Ohren seine herrliche Stimme gehört.
12
Und er sprach zu ihnen: »Hütet euch vor allem Unrecht!« und befahl einem jeglichen seinen Nächsten.
13
Ihr Wesen ist immer vor ihm und nicht verborgen.
14
In allen Landen hat er Herrschaften geordnet;
15
aber über Israel ist er selbst Herr geworden.
16
Alle ihre Werke sind vor ihm so offenbar wie die Sonne, und seine Augen sehen ohne Unterlaß all ihr Wesen.
17
Auch sind alle ihre Bosheiten ihm unverborgen, und alle ihre Sünden sind vor ihm offenbar.
18
Er behält die Wohltat des Menschen wie einen Siegelring und die guten Werke wie einen Augapfel.
19
Und zuletzt wird er aufwachen und einem jeglichen vergelten auf seinen Kopf, wie er's verdient hat.
20
Aber die sich bessern, läßt er zu Gnaden kommen; und die da müde werden, tröstet er, daß sie nicht verzagen.
21
So bekehre dich nun zum Herrn und laß dein sündliches Leben.
22
Bitte den Herrn und höre auf vom Bösen.
23
Halte dich zu dem Höchsten und wende dich vom Unrecht
24
und hasse mit Ernst die Abgötterei.
25
Wer will den Höchsten loben bei den Toten?
26
Denn allein die Lebendigen können loben; die Toten, als die nicht mehr sind, können nicht loben.
27
Darum lobe den Herrn, dieweil du lebest und gesund bist.
28
O, wie ist die Barmherzigkeit des Herrn so groß, und läßt sich gnädig finden denen, so sich zu ihm bekehren!
29
Denn was kann doch ein Mensch sein, sintemal er nicht unsterblich ist?
30
Was ist heller denn die Sonne? Und dennoch wird sie verfinstert; und was Fleisch und Blut dichtet, das ist ja böses Ding.
31
Das Heer der Himmelshöhe hält er in Ordnung; aber alle Menschen sind Erde und Staub.