Gottes Neue Bibel

Der Prophet Jeremia

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 44 -

Die Israeliten werden in Ägypten bestraft werden

1
Wort, welches durch Jeremias über alle Juden erging, welche im Lande Ägypten, die in Magdalum, in Taphnis, in Memphis und im Lande Phatures wohnten, also lautend:
2
So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und über alle Städte Judas habe kommen lassen; sehet, sie liegen jetzt wüste und niemand wohnt in ihnen
3
wegen der Bosheit, welche sie verübt haben, so dass sie mich zum Zorne reizten, indem sie hingingen, zu opfern und fremden Göttern zu dienen, die sie nicht kannten, weder sie noch ihr noch eure Väter.
4
Wohl sandte ich zu euch alle meine Diener, die Propheten, vom frühen Morgen an sendend, und sprach: Treibet doch solch Greuelwesen nicht, das ich hasse!
5
Aber sie hörten nicht und neigten ihr Ohr nicht, dass sie umkehrten von ihrer Bosheit und nicht fremden Göttern opferten.
6
Da ergoss sich mein Unwille und mein Grimm und loderte auf in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems und sie wurden zur Einöde und Wüstenei umgewandelt, wie es jetzt der Fall ist.
7
Und nun spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Warum fügt ihr euch selbst dies große Unheil zu, dass Mann und Weib, Kind und Säugling unter euch aus der Mitte Judas umkommen müssen und von euch nicht ein kleiner Rest übrigbleibt?
8
Denn ihr reizt mich durch die Werke eurer Hände, indem ihr andern Göttern im Lande Ägypten opfert, wohin ihr gekommen seid, euch daselbst aufzuhalten, auf dass ihr zugrunde gehet und zum Gegenstande des Fluches und der Schmach werdet unter allen Völkern der Erde.
9
Habt ihr etwa die Übeltaten eurer Väter und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten seiner Frauen und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer Frauen vergessen, welche sie im Lande Juda auf den Straßen Jerusalems verübt haben?
10
Noch sind sie davon bis auf den heutigen Tag nicht rein und haben keine Furcht und wandeln nicht nach meinen Geboten, die ich euch und euern Vätern vorgelegt habe.
11
Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Sehet, ich richte mein Angesicht gegen euch zum Unheil und werde ganz Juda vertilgen.
12
Und ich werde die Überbleibsel Judas hinwegraffen, welche darauf bestanden, nach Ägypten zu ziehen und sich daselbst niederzulassen; alle sollen im Lande Ägypten umkommen, durch Schwert und Hunger fallen, vom Kleinsten bis zum Größten aufgerieben werden, sterben durch Schwert und Hunger, und sie sollen ein Gegenstand des Fluches, des Entsetzens, der Verwünschung und der Schmach werden.
13
Und ich werde die, welche in Ägypten wohnen, heimsuchen, wie ich Jerusalem durch Schwert, Hunger und Seuche heimgesucht habe.
14
Niemand wird entrinnen und übrigbleiben von den Überresten der Juden, welche in das Land Ägypten gezogen sind, um daselbst zu weilen und wieder zurückzukehren in das Land Juda, wohin eure Seelen sich sehnen, heimzukehren und euch daselbst niederzulassen; niemand wird heimkehren außer einigen Entronnenen.
15
Da antworteten dem Jeremias alle Männer, welche wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern opferten, und alle Frauen, welche in großer Menge dastanden, und alles Volk, das im Lande Ägypten im Phatures wohnte, also:
16
Das Wort, welches du zu uns im Namen des Herrn geredet, wollen wir nicht von dir hören;
17
sondern wir werden nun einmal alles tun, was unser Mund ausspricht, so dass wir der Königin des Himmels opfern und ihr Trankopfer darbringen, so wie wir es getan, unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems; denn damals hatten wir Brot in Fülle, es ging uns gut und wir sahen kein Unglück.
18
Seitdem wir aber aufgehört haben, der Königin des Himmels zu opfern und ihr Trankopfer darzubringen, leiden wir Mangel an allem und werden durch Schwert und Hunger aufgerieben.
19
Und wenn wir der Königin des Himmels opfern und ihr Trankopfer darbringen, haben wir denn etwa ohne Wissen unserer Männer ihr Kuchen bereitet, um sie zu verehren und ihr Trankopfer darzubringen?
20
Da sprach Jeremias zu dem ganzen Volke, zu den Männern und Frauen und zu dem gesamten Volke, die ihm solches geantwortet hatten, also:
21
Habt ihr nicht Opfer in den Städten von Juda und auf den Straßen von Jerusalem dargebracht, ihr wie eure Väter, eure Könige und eure Fürsten und das Volk des Landes? Hat nicht der Herr dieser gedacht und sind sie nicht in seinen Sinn gekommen?
22
So konnte der Herr es nicht länger ertragen ob der Bosheit eurer Handlungen und ob der Greuel, die ihr verübtet; und darum ward euer Land zur Wüstenei und zum Gegenstand es Entsetzens und des Fluches, leer von Bewohnern, wie es jetzt ist.
23
Deswegen, weil ihr den Götzen geopfert und gegen den Herrn gesündigt und nicht auf die Stimme des Herrn gehört habt und nach seinem Gesetz und den Geboten und seinen Satzungen nicht gewandelt seid, darum hat euch solches Unglück betroffen, wie es jetzt der Fall ist.
24
Alsdann sprach Jeremias zu dem gesamten Volke und zu allen Frauen: Höret das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr im Lande Ägypten weilt!
25
So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt mit eurem Munde geredet und es mit euren Händen vollbracht, indem ihr sprachet: Wir wollen unsere Gelübde erfüllen, die wir gemacht haben, der Königin des Himmels zu opfern und ihr Trankopfer darzubringen; erfüllet denn eure Gelübde und vollbringet sie!
26
Darum höret das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr im Lande Ägypten wohnt: Sehet, ich schwöre bei meinem großen Namen, spricht der Herr: Nicht mehr soll im ganzen Lande Ägypten mein Name durch den Mund eines Mannes von Juda genannt werden, dass einer sage: So wahr der Herr, Gott, lebt!
27
Sehet, ich will über sie wachen zum Unheile und nicht zum Glücke und alle Männer von Juda, die im Lande Ägypten sind, sollen durch Schwert und Hunger weggetilgt werden, bis sie völlig vernichtet sind.
28
Indes die dem Schwert entronnenen Männer werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda in geringer Zahl heimkehren und der ganze Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gezogen ist, um sich daselbst niederzulassen, soll erfahren, wessen Wort in Erfüllung geht, das meinige oder das ihrige.
29
Und dies sei euch zum Zeichen, spricht der Herr, dass ich euch an diesem Orte strafen werde, damit ihr erkennet, dass meine Worte gegen euch sich zu eurem Unglücke erfüllen.
30
So spricht der Herr: Sehet, ich will Pharao Ephree, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer überliefern, die ihm nach dem Leben trachten, so wie ich Sedekias, den König von Juda, in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, seines Feindes, überliefert habe, der ihm nach dem Leben trachtete.